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Geranium robertianum

Stinkender Storchschnabel

Ruprechtskraut
Vor einer Mauer wachsendes Ruprechtskraut.

Merkmale

Der Stinkende Storchschnabel (Geranium robertianum) wird bis zu 50 Zentimeter hoch und kann seine rosafarbenen Blüten von Mai bis Oktober zeigen. Er wächst einjährig oder zweijährig. Wenn die Samen im Spätsommer oder Herbst keimen, überwintert er. Keimen sie im Frühjahr, dann stirbt er im Spätsommer oder Herbst ab, nach der Samenreife.

Wenn sie zerrieben werden sollen seine Blätter unangenehm riechen. Darauf scheinen sich die Trivialnamen Stinkender Storchschnabel und Stink-Storchschnabel zu beziehen. In seiner Nähe ist ein intensiver und von anderen Geranien bekannter Geruch gut wahrnehmbar. Sie ganz aus der Luft gegriffen sind diese Namen also nicht.

Der kleine Stinker hat übrigens einen Zwilling, den Purpur-Storchschnabel (Geranium purpureum). Er sieht ihm zum Verwechseln, die beiden Arten können gemeinsam wachsend anzutreffen sein. Unterscheiden lasse sie sich durch ihre Staubgefäße.

Geranium robertianum

Verbreitungsgebiet und Standorte

Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst große Teile Asiens, die meisten europäischen Länder und reicht bis nach Nordafrika. Als Zierpflanze oder Heilpflanze gelangte der Stinkende Storchschnabel auch in andere Regionen, wo er verwildern konnte (Quelle).

Verwendung

Geranium robertianum wird vereinzelt als Zierpflanze verwendet. Vermutlich weil er sich von selbst im Garten ansiedelt und schick aussieht, wenn er in voller Blüte steht. Im Staudenfachhandel ist er nicht zu erhalten, auch gibt es von ihm keine Zuchtformen für die ziergärtnerische Verwendung.

In der evidenzbasierten Naturmedizin scheint er nicht von Bedeutung zu sein, obwohl ihm diverse Heilwirkungen zugeschrieben werden.

Geranium robertianum ist in Wäldern, Gebüschsäumen, Parks und Gärten zu finden. Er kann auch auf Mauern wachsen. Zu seinen Bestäubern zählen Honig- und Wildbienen.

Stinkender Storchschnabel am Wegrand
Stinkender Storchschnabel am Wegrand, aufgenommen Anfang März. Die kleinen herzförmigen Blätter gehören zum Gewöhnlichen Tellerkraut (Claytonia perfoliata).

Bestäuber

Neben der Selbstbestäubung soll auch die Bestäubung durch Bienen erfolgen. Dass der Stinkende Storchschnabel diese Insekten magisch anzieht, konnte ich noch nicht beobachten.

Geranium robertianum Blatt
Die Blätter und Stiele von Geranium robertianum sind mit feinen Härchen überzogen.

Der Stinkende Storchschnabel im Garten

Geranium robertianum benötigt nur wenig Pflege. Er muss während der heißen Sommerwochen gelegentlich gegossen werden. Das wars auch schon.

Dass er Mücken vertreibt, halte ich für ein Gerücht. In meinem Garten koexistiert er friedlich mit den Blutsaugern.

Storchschnabel Blueten und Fruechte
Blüten und Früchte des Stinkenden Storchschnabels. Die Samen werden aus den Früchten geschleudert.